Geschichte

Wenn man vom Weinberg herab über den Ambergau schaut, erkennt man in der Mitte des weitläufigen und fruchtbaren Talkessels das Städtchen Bockenem. Mit seinen knapp 5000 Einwohnern hat es weder wirtschaftlich noch politisch bisher überregional eine besondere Rolle gespielt. Dennoch ist Bockenem für den Ambergau kultureller und wirtschaftlicher Mittelpunkt geblieben.

Aus den roten Ziegeldächern hebt sich auffallend der mächtige Turm der Sankt Pankratiuskirche heraus. Deutlich beherrscht das Bauwerk, das sich auf einer kleinen Anhöhe im alten Stadtkern befindet, das Stadtbild. Auf den Grundmauern, die aus Sandsteinquadern errichtet sind, erhebt sich das aus Bruchsteinen bestehende Kirchenschiff. Die Sankt Pankratiuskirche ist in gotischem Stil gebaut und weist mehrere kleinere Verzierungen auf, so zum Beispiel am Hauptportal: Der Türbogen ist reich mit eingemeißelten Ornamenten versehen.
Auf den Dachgiebeln stehen Kronen und Kreuze aus Sandstein. Das Dach des Kirchenschiffes und des Turmes ist mit Kupferplatten bedeckt. Der Turm ist quadratisch aufgeführt und macht in seinem unteren Teil einen wuchtigen Eindruck. An jeder Seite befindet sich ein Ziffernblatt der Turmuhr, die seit alter Zeit den Bockenemern die Stunde schlägt.
Die Kirche ist 45,27m lang und 21,08 m breit.Das Kirchenschiff hat eine Höhe von 11,68 m. Der 29,30 m hohe Turm trägt eine ebenso hohe Spitze mit einem Aussichtspodest, von dem aus der ganze Ambergau zu überblicken ist. Mit den hohen Bäumen, die die Kirche umstehen, bietet sie dem Betrachter von allen Seiten einen schönen und majestätischen Anblick.
Für viele Fremde, die die Stadt als Durchreisende oder als Sommergäste besuchen, bedeutet die Sankt Pankratiuskirche mit der nahegelegenen Superintendentur eine begehrte Sehenswürdigkeit.
 
 
Neubau der Kirche im 14. Jahrhundert
 
Die alte Pankratiuskirche stammt wahrscheinlich aus der Zeit Ludwig des Frommen, der von 778 bis 840 lebte. Vielleicht ist sie zu klein gewesen für die Gemeinde, oder das Mittelschiff war baufällig. Jedenfalls ist die Kirche gegen Ende des 14. Jahrhunderts, bis auf den Turm,abgerissen und ganz neu wieder aufgebaut worden. Der Turm steht heute noch. Damals war die Sankt Pankratiuskirche die einzige Kirche im Ambergau. Aus dem „Dorfe Bockenem“ leuchtete das christliche Kreuz durch den ganzen, früher noch heidnischen Gau.
Die neue Kirche wurde mit sieben Altären eingeweiht. Später kamen noch zwei dazu. Die Altäre hießen:
 
1.      St. Johannis
2.      St. Annae
3.      des heiligen Sakramentes Jesu Christi
4.      St. Andreae
5.      St. Katharinae
6.      der heiligen Jungfrau Maria
7.      St. Crucis
8.      St. Nicolai (dieser Altar ist von dem Erlös des auf Abbruch verkauften Hachumer Kirchturmes errichtet, 1421)
9.      St. Michaelis (1508vom Pfarrer Johann Wundeken aus Ilde dotiert)
 
Im Jahre 1403 wurde das Gotteshaus nach fast zehnjähriger Bauzeit vollendet. Am Sonntag nach Mariae Geburt, also am 16. September 1403, weihte der bischöfliche Vikar Hilmar von Salder die Kirche ein.Zur Erinnerung an diesen Tag wurde in den folgenden Jahren der 16.9. als Gedenktag feierlich begangen. Der Schutzpatron der Bockenemer Kirche ist St. Pankratius. Er starb als Junge von 13 Jahren in Rom unter Kaiser Valerian den Märtyrertod durch das Schwert.Diese Begebenheit symbolisiert auch das Schwert in der Hand des St. Pankratius, wie ihn das Kirchensiegel darstellt. Es soll aussagen, daß der Glaube die Kraft verleiht, mutig für seinen Herrn zu kämpfen und nötigenfalls zu sterben.
 
 
 
Erste Glaubenskämpfe im Ambergau
 
1542 wurde auf einem Landtag in Braunschweig die Einführung der Reformation vorgenommen. Eine Kommission sollte die Kirchen und Klöster im Lande kontrollieren. Die führenden Männer dieser Kommission waren Dr. Johannes Bugenhagen, Magister Anton Corvinus und Magister Martin Görlitz, Stadtsuperintendent in Braunschweig. Diese Kommission kam am 19.10.1542 auch nach Bockenem. Herzog Heinrich von Braunschweig aber wollte nicht, das sein Herzogtum protestantisch wurde. Als er versuchte, das Land mit seinem Heer wieder zum Katholizismus zu bekehren, kam es zu einer Schlacht bei Bockenem. Philipp von Hessen, der gerade sein Lager in Bockenem aufgeschlagen hatte, schlug den Herzog erfolgreich zurück. Fünf Jahre später, nach der Niederlage des Schmalkaldischen Bundes bei Mühlberg, schaffte es Heinrich von Braunschweig schließlich doch. Die evangelischen Prediger wurden aus dem Lande gejagt. Nur einer, der Superintendent Engelhusen aus Bockenem, wollte nicht gehen. Aber alle die, die der Reformation fünf Jahre zuvor scheinbar beigetreten waren, verhöhnten ihn jetzt. Da fand Engelhusen eines Morgens ein Paar Schuhe, zwei Pfennig Reisegeld und eine Rute vor seiner Haustüre. Nun gab er nach und machte sich auf den Weg. Am Weinberge aber überfielen ihn zwei Katholiken und schlugen ihn mit der Begründung, daß er ein Erzketzer sei, so lange, bis er zusammenbrach. Gütige Leute nahmen sich seiner an und halfen ihm bei der Flucht aus dem Braunschweigischen Land. Sein Nachfolger in Bockenem war der Katholik Johann Christopher.
Schon zehn Jahre später, im Jahre 1552, stürmten die Protestanten das Herzogtum Braunschweig. Graf Volrad von Mansfeld, der das Luthertum mit Gewalt erkämpfen wollte, zwang die Bockenemer zur Übergabe ihrer Stadt. Hätten die Bockenemer nun aber das Stadttor geöffnet, so wären sie bei ihrem Landesherren in Ungnade gefallen. Also wehrten sie sich.Da schoß der Graf von Mansfeld Bockenem in der Martinsnacht in Brand. Die Bewohner ließen ihre Stadt brennen und kämpften mit ihrem Bürgermeister Hermann Allers gegen die Angreifer. Leider waren ihre Bemühungen erfolglos. Die Bockenemer mußten dem Grafen das Tor öffnen. Trotzdem aber predigten weiterhin katholische Pfarrer in der Sankt Pankratiuskirche. Dieses änderte sich jedoch am 11.7.1568. An diesem Tage nämlich starb Herzog Heinrich von Braunschweig, der Mann, der nicht zulassen wollte, daß sein Land protestantisch wurde.
 
Auswirkungen des dreißigjährigen Krieges
 
Der dreißigjährige Krieg, der große Glaubenskampf, der ganz Europa bewegte, war nicht spurlos an Bockenem vorübergegangen. Oft waren die Kriegsheere mordend und plündernd durch den Ambergau gezogen. Sie hatten auch die Sankt Pankratiuskirche nicht verschont und viele Wertgegenstände geraubt. Im Anfang des Jahres 1626 hatte der kaiserliche Feldherr Tilly sein Hauptquartier in Bockenem aufgeschlagen. Als Herberge diente ihm die heutige Superintendentur. Dem dreißigjährigen Krieg folgte in Bockenem eine friedliche und sorglose Zeit. Im Jahre 1653bvbekam die Turmspitze des Gotteshauses einen neuen Turmknopf, weil der alte durch die Kriegseinwirkungen beschädigt worden war.
 
 
 
Brandunglücke und Erneuerungsarbeiten
an der Sankt Pankratiuskirche
im 18. Jahrhundert
 
Am 7. August 1705 schlug der Blitz in den Turm der Sankt Pankratiuskirche ein. Es entstand zwar kein Feuer, aber die Turmuhr und die Orgel wurden zerstört.
Während einer Schlacht um das Jahr 1700 wurde der Turmknopf durchschossen. Man brachte ihn 1744 herunter und fand einige unlesbare Pergamente darin: Zwei Schriftstücke aus den Jahren 1583 und 1653, ein Papier vom Stadtschreiber Johann E. Köhler und ein anderes Stück von 1705 vom Stadtsekretär und Schatzrat Johann Martin Köhler, sowie auch einige Münzen.
Am 7. September 1783 wurde der Turm der Kirche wieder von einem Blitz getroffen und brannte bis auf die Grundmauern nieder. Hierbei sind die beiden herrlichen Läuteglocken zerschmolzen. Die größere hatte folgende Inschrift getragen:
„Ao. domini MCCCCCVIII. O rex gloriae, veni cum pace tua! Dulci sona fleo mortua, pello nociva, frango tonitrua, fuga daemonia, vocor Maria. Harmannus Koster (ein Glockengießer) me fecit deo auxiliante.“ (Übersetzung: Im Jahre des Herrn 1508. O König der Ehre, komme mit deinem Frieden! Mit süßem Klang beweine ich Totes, schlage ich das Böse, breche ich die Donner, vertreibe ich Dämonisches, rufe ich Maria. Harmannus Koster machte mich mit Gottes Hilfe.).
Die zweite Glocke hatte folgende Inschriften:
An der Krone stand:
„Ps. cl. Lobet den Herrn mit hellen Zymbeln, lobet ihn mit wohlklingenden Zymbeln.“
In der Mitte, auf der Seite mit dem Ratswappen:
„Johann Martin Köler, Stift Hildesh. Schatzrath, Bürgermeister und Sekretarius, Heinr. Philips, Bürgermeister. Hieran verehret 20 Thlr. Henr. Brechfeld, Kämmerer, 20 Thlr.“
Auf der anderen Seite mit dem Pankratii-Wappen:
Philip Peter Gudenius, Konsist. Rath und Superintendent Gen. Dioec. Hildes. Pastor prim. Bocken; Joh. Joach. Steinhausen, Diac. Provisores: Cordt Willer, Riedem. Henni Böddeker, Oberkämmerer David Odenhausen, Fried. Löhr.“
Unten am Rand in der weiten Rundung: „Meister Eggert und Christoph Becker, gegossen in Hildesheim Ao. 1698“
Ganz unten befand sich: „ECCLesJae et CVrJae CVra noVA fVsa sonabJt
Campana Jn festJs eX VJJs aVe saCrJs.“
(Übersetzung: Für die gläubigen und ehrsamen Bürger soll diese Glocke, mit Sorgfalt neu gegossen, zu den Gottesdiensten von überall her als Gruß erschallen.).
Diese Glockeninschriften bezeugen auf vielfältige Weise die tiefe Gläubigkeit der Menschen in Bockenem und Umgebung und die Verbundenheit mit ihrer Kirche in jener Zeit.
1784 wurde der Turm durch den Zimmermann Krüger wieder aufgebaut. Er war nun schöner als zuvor. Auch die Glocken wurden neu gegossen.
 
Feuersbrünste im 19. Jahrhundert
und ihre Auswirkungen für Kirche und Bürger
 
Oft wurde Bockenem von Brandunglücken heimgesucht. So brannte es am 18.März 1831 in der Langeburgstraße. In der Nacht vom 21. auf den 22. September wütete ein Feuer im Rodentau. Am 5. Juli 1833 wurden 14 Häuser der Langeburgstraße ein Opfer der Flammen, und am 3. April 1834 brannten 17 Häuser im Steintor völlig nieder.
Der verheerendste Brand aber brach am Abend des 9. April 1847 um halb neun Uhr aus. Er hatte seinen Anfang an der Ecke Stobenstraße – Kurzenstraße (heutige Königstraße) genommen. Das Feuer fraß sich durch den ganzen Ort. Es fand in den dicht stehenden Fachwerkhäusern reichlich Nahrung. Selbst die Kirche blieb nicht verschont. Von der Zigarrenfabrik Giesecke (heutiges Ärztehaus/altes Amtsgerichtsgebäude) wurden von den lodernden Flammen brennende Tabakbündel in die Höhe gerissen. Einige von ihnen gerieten dabei in die Schalllöcher des Kirchturmes, der sogleich Feuer fing. Um Mitternacht hörte man die Glocken im Turm zum letzten Male läuten, als sie in den zusammenbrechenden Turm herabstürzten. Danach brach der Turm ein und durchschlug das Kirchendach. Hierbei ging auch die Orgel kaputt. Nichts konnte gerettet werden, außer dem Taufgefäß, den Leuchtern von den beiden Altären und deren Bekleidung und auch ein Ölbild (Der gute Hirt).
 
Die erzene Taufe, die noch heute erhalten ist, ist ein wertvolles Geschenk des Bürgermeisters Heinrich Philippi und dessen Ehefrau Anna Tietgen aus dem Jahre 1703. Der Deckel trägt die Inschrift:
„Die Tauffe hat so große Kraft, das sie uns rein von Suinden macht. Wir ziehen an den Herren Christ, der unser einiger Heiland ist.“
An der Seite steht neben den Namen der Stifter:
„M. Christof Nitsche gos mich in Hildesheim.“
Die drei Läuteglocken, die Schlagglocken und das Glöckchen des Dachreiters lagen geschmolzen in den rauchenden Trümmern.
Die Gemeinde Bönnien stellte ihre Kirche für den Gottesdienst zur Verfügung. Für die Konfirmation, die am 25. April stattfand (Sonntag Jubilate), hatte die Stadt Hildesheim auf der Mahlumer Höhe ein Zelt errichten lassen.
Im November 1847 wurde die kleine Kirche in Bockenem wieder eingerichtet, nachdem sie zuvor als Spritzenhaus gedient hatte. Am 11. Oktober 1849 wurde das Dach der Sankt Pankratiuskirche und am 8. August 1850 der Turm gerichtet. Dieser wurde jetzt um 15 Fuß höher gebaut. So wurde in verhältnismäßig kurzer Zeit der Brandschaden in der Stadt wieder behoben. Das lag nicht zuletzt in dem Wohlstand der Stadt und ihrer Bürger begründet, sondern auch in den zahlreichen Spenden der Helfer aus nah und fern.
Im Spätherbst wurden die zwei Läuteglocken (68 und 42 Zentner schwer) im Turm aufgehängt. Eine dritte Glocke konnte noch nicht angeschafft werden. Am 19. September des gleichen Jahres wurde die Kirche eingeweiht. Die Orgel mit ihren 40 Registern, die allein 2641 Taler gekostet hat, fertigte Engelhardt aus Herzberg an. Die Turmuhr baute Weule in Bockenem. Der Wiederaufbau der Sankt Pankratiuskirche hat genau 20641 Taler, 12 Groschen und 9 Pfennig gekostet.
Die ehemals bebauten Grundstücke an der Nordflanke der Kirche (In den Hoken) hat der ehemalige Magistrat aufgekauft. Dadurch erst wurde es möglich, daß sich der Bau der Sankt Pankratiuskirche heute in voller Größe und Schönheit vom Marktplatz her dem Betrachter darbietet.
 
 
 
Die Sankt Pankratiuskirche in der Gegenwart
 
Seit dem großen Brand von 1847 hat sich in Bockenem und an der Kirche nichts Ähnliches mehr ereignet. Sankt Pankratius diente ein weiteres Jahrhundert dem Gottesdienst der evangelischen Gläubigen in Bockenem.
Von 1962 bis 1969 wurde das Innere des Gotteshauses gründlich renoviert. Seit dieser Zeit steht ein neues Bronzekreuz auf dem Altar. Es ist von dem in der Eifel lebenden Bildhauer Ulrich Henn angefertigt worden. Das Kreuz wirkt in seiner Gestalt kurz und gedrungen und stellt Geschichten aus dem alten und neuen Testament dar.
Als unterstes Bild am Längsbalken erkennen wir Adam und Eva im Paradies am Baum der Erkenntnis. Darüber steht, als Bote Gottes, der Erzengel Gabriel, der den Hirten von Bethlehem die Geburt des Heilands verkündet. In der Mitte des Kreuzes, wo Längs- und Querbalken sich treffen, erscheint das Bild der Kreuzigung Jesu. Auch die beiden Räuber, die mit Jesus gekreuzigt wurden, sind hier abgebildet. Auf dem Querbalken ist links die Heilung des Blinden und rechts die Heilung des Lahmen wiedergegeben. Ganz oben im ersten Bild auf dem Längsbalken wird die Totenerweckung dargestellt. Aus diesen Symbolfiguren ergibt sich auf dem Kreuz folgendes Gesamtbild: 
 
Auferweckung der Toten
Heilung des Blinden        Kreuzigung        Heilung des Lahmen
Geburt Jesu
Adam und Eva
 
Eine weitere Besonderheit zeigt sich an der Südseite des Kircheninnenschiffes. Hier wurde bei der Renovierung ein Wandbild freigelegt, das viele Jahre unter der Wandfarbe verborgen gewesen war. Es gibt mit dem Gleichnis vom „Barmherzigen Samariter“ eine Szene aus dem neuen Testament wieder. In seiner schlichten und einfachen Farbgebung wirkt es dennoch durch den Ausdruck der dargestellten Personen ansprechend und ergreifend.
Das Mittelschiff der dreischiffigen Hallenkirche wird durch zehn mächtige Säulen gegen die Seitenschiffe hin abgegrenzt. Sie laufen nach der Decke zu in ein gotisches Kreuzrippengewölbe aus. In ihren Schnittpunkten sind die Deckenlampen aufgehängt, die die beiden Seitenschiffe ausleuchten. Die Lampen im Mittelschiff hängen davon unabhängig in zwei Reihen nebeneinander.
Der Altarraum der Kirche ist auf seiner ganzen Breite gegenüber dem Kirchenraum um drei Treppenstufen erhöht. Über seinem Eingang hängt von der Decke herab ein großes Kruzifix. Dieser im gotischen Stil gefertigte Bildstock hat viele Jahre auf dem Kirchenboden gelegen und wurde erst 1968, gegen Ende der Renovierungsarbeiten, wiederentdeckt und in das Kirchenschiff zurückgeholt. Ebenfalls fand man auf dem Boden die zwölf Holzbüsten der Jünger Jesu, welche jetzt an den Säulen im Altarraum angebracht sind.
Außer dem schlichen Steinaltar mit dem Bronzekreuz befindet sich im Altarraum rechts noch das bereits beschriebene Taufbecken, links eine Marienstatue von dem Künstler Donato Diaz und die Kanzel. Diese ist in Schnitz- und Intarsienarbeit aus braun getöntem Holz aufgeführt.
Die drei hohen Buntglasfenster, die den Altarraum nach Osten abschließen, haben folgenden Aufbau:
Im linken Fenster ist dargestellt, wie die Frauen Jesus am Kreuz beweinen. Ganz rechts ist die Auferstehungsszene abgebildet; dieses Fenster ist von den Bockenemer Bürgern dem deutschen Kaiser Wilhelm I., der von 1797 bis 1888 gelebt hat, gewidmet. Das Mittelfenster schließlich zeigt den auferstandenen Jesus auf dem Thron sitzend. Darunter ist links Martin Luther und rechts Johannes Bugenhagen zu sehen.
An der Wand des nördlichen Seitenschiffes (Marktseite) hängt ein Ölgemälde, das die Kreuzesabnahme zeigt.
Gegenüber dem Altar befindet sich auf der Chorempore die mächtige Orgel. Es ist noch die im Jahre 1850 von Orgelbauer Engelhardt aus Herzberg gebaute Orgel mit 40 Registern. Zu ihrer Vollständigkeit fehlt noch ein Register. 1968/69 wurde die Orgel gründlich renoviert und im Jahre 1975 um ein Rückpositiv erweitert. Eine erneute, sehr umfassende Renovierung nahm im Jahre 2007 die Firma Sauer aus Frankfurt/Oder vor. Die heutige Orgel umfaßt 40 Register und wurde am 6.Mai 2007 im Rahmen eines großen Gottesdienstes feierlich wieder geweiht.