Liebe Leserinnen und Leser, nun kommt er also doch, der Frühling. Man merkt es überall. Neulich war ich mit den Vorkonfirmanden an der Nette, den 23. Psalm einmal in der Natur lesen. „Du führest mich zum frischen Wasser“ erklärt sich selbst, wenn man am Wehr steht und das Strömen des Wassers wirklich hören kann. Und vielleicht behalten die jungen Leute ja jetzt, dass eine „grüne Aue“ einfach eine Flusswiese ist, wie unsere Masch. Dann habe ich sie gebeten, einfach einmal ihre offenen Hände in die Sonne zu halten. Und soll man es glauben: Die Sonnenstrahlen wärmen tatsächlich 😊 Es ist wichtig, glaube ich, sich auf solche Erfahrungen einmal einzulassen, gerade jetzt, im Frühling. Da wird es dann vielleicht glaubhafter, dass es das wirklich gibt: Neues Leben. Dass man wirklich etwas Neues anfangen kann, oder sogar noch einmal ganz neu anfangen. Dass in jedem Ende – schmerzlich, ja, natürlich tut es weh, wenn etwas zu Ende geht… Aber dass eben doch in jedem Ende ein neuer Anfang steckt. Der 23. Psalm spricht vom „Wandern im finsteren Tal“. Damit sind solche traurigen, schmerzhaften, schwer zu ertragenden Erfahrungen gemeint. Leiden eben, das unvermeidlich ist. Aber selbst im dunkelsten Leid gibt es kleine Erfahrungen des Trostes, wenn wir es zulassen. Das ist dann „Stecken und Stab“, der Hirtenstab Gottes. Ein gutes Wort, eine helfende Hand, ein Lächeln am Morgen. Kleinigkeiten, die einen Unterschied machen. Und dann ist das Tal zu Ende, der Aufstieg geschafft. Die Sonne scheint uns ins Gesicht, und der Frühling macht alles neu. Um genau diese Erfahrungen geht es beim Osterfest. Gesegnete neue Tage wünscht Ihnen und den Ihren
Ihr Pastor Ralph Strack.