Geschichte - damals und heute

„Kirche im Dorf“ - St. Johannis-Kirchengemeinde Königsdahlum

Mit ihren rund 290 Mitgliedern zählt unsere Gemeinde zu den eher kleinen, dörflich geprägten in der Region. So haben wir bereits seit Jahren keine eigene Pfarrstelle, sondern werden von der St. Pankratiusgemeinde in Bockenem mitversorgt. Dabei ist das viel besser, als es klingt, denn es gibt mancherlei Kontakte und Impulse „hin und her“, verschiedene Unternehmungen führen wir gemeinsam durch. Seit 2009 sind wir mit der St.Pankratius - Gemeinde in einer Arbeitsgemeinschaft verbunden.

Alle bekannten Fakten sprechen dafür, dass (Königs)Dahlum in fränkischer Zeit der Hauptort des Ambergaus gewesen ist … (M.Klaube,1000 Jahre Kirche im Ambergau, Bockenem, 2005, S.11) Als Zentrum der Ambergau-Grafschaft wurde Dahlum im 8./9. Jahrhundert vor allem durch sein „castellum“, den späteren Königshof bestimmt. Da die hier ansässige Adelsfamilie mit den politischen Führungsaufgaben dieses Raumes betraut war, gehörte sie zweifelsohne der neuen christlichen Glaubensrichtung an. So gesehen spräche vieles für die Annahme, dass die erst später bezeugte Marienkapelle auf dem Dahlumer Königshof … als die wahrscheinlich früheste kirchliche Gründung im Ambergau anzusehen ist. (a.a.O., S.13) Der aus Bruchstein gemauerte Turm des Königsdahlumer Gotteshauses … gehört in das Mittelalter. Ein verwitterter Inschriftstein an der Westseite verweist auf das Jahr 1524 (S.60).

Die Kirche ist Johannes dem Täufer geweiht. Der jetzige Bau … ist eine Saalkirche mit einem alten Turm mit schmalen Lichtschlitzen … Das Patronat … stand der Äbtissin von Gandersheim zu … Am 15. März 1573 wurde … der erste lutherische Pastor eingeführt … Von 1573 … war Dahlum mit Bornum kombiniert. Im Jahre 1832 wurde Dahlum mit der Diakoniepfarre in Bockenem vereinigt. (G.Philipps u.a., Die Dörfer Königsdahlum und Wohlenhausen, 2005, S.30f). 

Mitte des 19.Jhdts. wurde die Kirche renoviert, 1906 wurde der Turm erhöht und bekam einen Dachreiter, „damit der Turm über die Häuser hinwegrage“ (Philipps, a.a.O. S.32).

1974 wurde eine erneute Renovierung und Umgestaltung vorgenommen: „Völlig neu wurde der Altar gestaltet und die Renovierung des vorher stark verschmutzten Altarbildes kann als hervorragend bezeichnet werden. Der gesamte Innenraum wurde überholt und ausgemalt. Fußboden und Gestühl, Decke und Türen sind neu. Die Empore wurde aufgearbeitet, die Südempore fortgenommen. (Philipps, a.a.O., S.34)

Klein, aber fein - unsere Gottesdienste

Seit einigen Jahren haben wir 4-wöchigen Gottesdienstrhythmus umgestellt.Immer am ersten Sonntag im Monat – um 9.00 Uhr - kommen wir in unserer schmucken Dorfkirche zusammen. Der 4-wöchige Rhythmus erlaubt es uns, auch einmal besondere Gottesdienste zu feiern, die etwas mehr Vorbereitung erfordern. Gottesdienste mit den Konfirmanden/innen, für Familien, zu bestimmten Themen oder Anlässen im Dorf stellen schöne Höhepunkte dar. 

Weil ein Gottesdienst im Monat uns doch recht wenig erschien, gibt es freitags um 5 nach 6 eine Abendandacht in unserer Johanniskirche, die sich in ihrer kurzen und schlichten Form doch einer recht großen Beliebtheit erfreut. Sie heißt dem Termin entsprechend „Freitag 5 nach 6“. 

Ein Schwerpunkt unserer Arbeit ist die regelmäßig stattfindende Kinderkirche, wo sich recht viele Kinder aus Königsdahlum und auch von außerhalb gemeinsam auf einen lebendigen Weg in den christlichen Glauben und ihre Kirche machen. Eine besondere Tradition hat das Krippenspiel, das nahezu alle Kinder und Jugendlichen des Dorfes jedes Jahr aufführen.

Königsdahlum, hast du Töne?!

... und wie, meistens sogar wunderschöne! Nicht nur in unseren Gottesdiensten, sondern auch bei besonderen Gelegenheiten sind wir mit guten Musikern gesegnet, so dass auch Gesang und Chormusik sowie Konzerte gelegentlich unsere Kirche erfüllen. Die über den Ambergau hinaus bekannte Gospel Unity hat ihre Wurzeln in unserer Gemeinde. Sie pflegt diese Verbindung durch regelmäßige Konzerte und Auftritte in besonderen Gottesdiensten. 

Man sieht sich ...

besonders gern im hellen und freundlichen Gemeindehaus. Ein reger, kreativer Kirchenvorstand, der nicht nur Sitzungen abhält, sondern auch praktisch zupackt, und die Senioren/innen des „Nachmittags der Begegnung“ erfüllen die beiden Räume mit einigem Leben! Der wöchentliche Konfirmandenunterricht findet in Bockenem statt, weil wir in Königsdahlum zurzeit zu wenige Konfirmanden/innen haben.

... und hört voneinander

durch den Gemeindebrief und unsere Homepage - biedes gemeinsam mit St.Pankratius.

Uns ist wichtig ...

dass die Kirche „im Dorfe“ bleibt - auch im Rahmen der Regionalisierung, die wir ansatzweise schon lange leben. Als Kirche im Dorf suchen wir bewusst die Öffnung zur Dorfgemeinschaft, führen Veranstaltungen mit dem Ortsrat und der AG Dorfgemeinschaftshaus gemeinsam durch und versuchen auch mit unseren besonderen Unternehmungen (Johanniswanderung bzw. „Beten, Bilder und Buffet“, Hubertus-Messe, Krippenspiel,  ...), über die traditionelle „Kerngemeinde“ hinaus auch andere Menschen anzusprechen.

Wir wissen, dass der Friedhof im Dorf ein besonderer Ort ist, nicht nur ein Ort der Toten sondern auch ein Ort der Lebenden ist. Durch ansprechende Gestaltung sind wir auf dem Weg, ihn zu einem Ort der Besinnung und der Begegnung zu gestalten.

Einige Schätze aus dem letzten Jahrhundert