Liebe Leserinnen und Leser, ich muss – jetzt vor Ostern – unbedingt etwas beichten, was mir auf der Seele liegt: Ich habe in den vergangenen Jahren wiederholt Osterhasen gejagt! In der Kirche! Ich war der Überzeugung, da gehörten sie nicht hin. Und wenn mir dann doch einer versteckt wurde, am Altar oder auf der Kanzel: Dann habe ich den armen, unschuldigen Hasen oder die Häsin (schlecht zu unterscheiden) einem Kind gegeben. Mit der Aufforderung, ihn sofort und unverzüglich zu essen! Das war nicht recht. Am besten ist noch, dass die Aktion „Hasenjagd“ den meisten Gottesdienstbesuchern Freude gemacht hat – und um Freude geht es ja gerade, zu Ostern. Mit den Hasen aber hätte ich ebenso wie mit den Ostereiern mehr Geduld haben sollen. Die bunten Eier zum Beispiel sind ein sehr schönes Symbol für Ostern. Es macht so viel Spaß, sie zusammen mit Kindern zu färben oder gar zu bemalen. Wenn sie ausgeblasen werden sollen, für den Osterstrauch etwa: Dann gibt das ganz nebenher einen wunderbar leckeren Eierkuchen, selbst auch golden leuchtend wie die Sonne. Und die Sonne? Ist das Christussymbol schlechthin, das Licht, das immer wieder aufgeht und unser Dunkel hell macht. Und ungefärbte, ungekochte Eier sind natürlich eigentlich zum Ausbrüten da. Was für ein Wunder: Da wird aus etwas hartem, kaltem mit ausreichend Geduld der Glucke irgendwann eine winzige Federkugel, die so unglaublich niedlich anzuschauen ist. Und wer bringt die ganze Freude? Na, der Hase doch Fröhliche Ostern wünscht Ihnen
Ihr Pastor Ralph Strack