Liebe Leserinnen und Leser, während ich dies schreibe debattiert der Bundestag über die Corona-Impfpflicht. Ganz gleich, ob und wie sie kommt: Die Stimmung in unserem Land wird sich weiter aufheizen. Und derweil meldet Dänemark eine neue Omikron-Variante und Distanz-Lernen ist wieder ein Thema. Um es einmal zu sagen: Ich selbst war an Covid erkrankt, bin geimpft und habe einen Termin für den „Booster“. Mir ist es wichtig, dass niemand sich meinetwegen fürchten muss, in die Kirche zu kommen. Aber: Ohne mein Amt hätte ich mich vielleicht anders entschieden. Es gibt in dieser Krise keine eindeutigen Antworten, auch nicht aus dem Glauben heraus. Die Impfung – so viel ist inzwischen klar – ist keine Pflicht christlicher Nächstenliebe. Wohl aber ist uns dies aufgegeben: Nehmt einander an, wie Christus Euch angenommen hat! Christen sollen sich untereinander helfen, ihre Lasten zu tragen – wir sollen uns gerade nicht gegenseitig Lasten auflegen! In freier Abwandlung eines Paulus-Wortes: Den Maskenbefürwortern bin ich ein Maskenträger - und bei den anderen bin ich gern ohne Maske dabei. Wir müssen nach besten Kräften Gräben überwinden und gegenseitig unsere Grenzen so gut es geht respektieren. Zuletzt gehört zum Glauben auch, um die Grenzen des Lebens zu wissen. Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele (3 Konjunktive zum Schrecken aller Konfirmanden.:-) ). Also: Ob gesund oder krank, geimpft oder ungeimpft, bleiben Sie in dieser Zeit behütet und ummantelt von der Liebe Gottes, das wünscht Ihnen Pastor Ralph Thomas Strack
