Gemeindebrief Nr. 64 April - Mai 2022

09. April 2022

Liebe Leserinnen und Leser, die eine Krise geht – und die andere ist schon da. Krieg und Kriegsgeschrei, das erwartet der biblische Seher Johannes für die letzten Tage der Welt. Die Katastrophen können gar nicht groß genug sein. Und doch sollten wir als Christen uns nicht gefangen nehmen lassen von der Angst. Corona war nicht das von vielen befürchtete Ende der Welt, und der schreckliche Krieg in der Ukraine wird es auch nicht sein. Natürlich ist die Situation bedrückend. Für die Menschen in den umkämpften Städten, für die Geflüchteten zuerst! Da erzählt eine Frau aus der Ukraine, die mit ihrer Tochter in Mahlum angekommen ist: „Der Vater der Kleinen ist vor einigen Jahren an Krebs gestorben. Und mein neuer Freund, wir wollten in diesem Jahr heiraten, ist jetzt Soldat…“ Das bringt einige unserer Sorgen in das richtige Verhältnis. Aber ich höre auch: „Ich weiß jetzt schon nicht, wie wir die Heizkosten aufbringen sollen. Wenn nun alles noch teurer wird, was soll ich machen?“ Ja, was ist da zu tun? Und wieder ein anderer sagt mir: „Ich will nicht mit Ungeimpften an einem Tisch sitzen. Ich weiß, dass die nicht gefährlicher sind. Aber ich hab mich impfen lassen, und jetzt will ich neben denen eben nicht sitzen…“ Mir ist noch nie in meinem Leben die Leidensgeschichte so nahegekommen wie gerade jetzt. Offenbar werden wir nicht klüger. Offenbar sind Kreuze unvermeidlich in dieser Welt. Kreuze, an die leider vorwiegend die Unschuldigen geschlagen werden, im Kleinen wie im Großen. Aber die Passion ist ein Weg – von dem wir Christen hoffen, dass er immer wieder zum neuen Osterfest führt. Das wir alle gemeinsam die Hoffnung festhalten, das wünscht sich von Herzen Ihr Pastor Ralph Thomas Strack

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