Nach dem Konzert mit der Gummistiefelorgel erwartete ein Klangerlebnis der besonderen Art am Sonntag die ca. 100 Besuchenden zum Abschluss der Orgelentdeckertage Ambergau. Der Kulturladen hatte zu einem Konzert mit „Orgel, Orchester und Pauken“ in die Pankratiuskirche eingeladen. Den Auftakt machte das Philharmonische Kammerorchester Wernigerode unter der Leitung von Claus-Ulrich Heinke mit der Serenata Notturna, das W.A. Mozart im Januar 1776 für die Karnevalsfeiern in Salzburg geschrieben hatte. Ein besonderer Reiz war dabei die ungewöhnliche Besetzung im Stile eines Concerto grosso mit zwei "Orchestern" - eines mit zwei Soloviolinen, einer Bratsche und Kontrabass und das zweite mit Tutti-Streichern und Pauken.
Danach erfüllte die schöne Engelhardtz-Orgel den Kirchenraum mit fulminanten Klängen. Der 19-jährige Ausnahme-Organist Aurel Dawidiuk spielte die Fantasie und Fuge g-moll BWV 542 von J. S. Bach.
"Palladio" ist ein Concerto grosso in drei Sätzen für Streichorchester, komponiert von dem Walliser Karl Jenkins(*1944), das 1996 veröffentlicht wurde. Der Titel bezieht sich auf den Architekten Andrea Palladio. (* 30.11.1508 in Padua; † 19.8. 1580 in Vicenza). Jenkins ließ sich von der Harmonie der mathematischen Ordnung in den Werken des Architekten inspierieren und setzte sie in Musik um, die einem den Atem anhalten ließ.
Der Höhepunkt des Konzertes war dann das Konzert für Orgel, Streicher und Pauken, das der Franzose Francis Poulence (1899-1963) im Jahr 1936 komponierte. Er hat damit ein faszinierendes Klanguniversum erschaffen, das Aurel Dawidiuk und das Philharmonische Kammerorchester Wernigerode in dem großen Kirchenraum lebendig werden ließen. Die Zuhörenden dankten mit langem Applaus und "standing ovations". Schön, dass wir diese Musik in unserer Kirche genießen durften!