„Hat es hier eine Erweckungsbewegung gegeben?“, fragte freudig erstaunt Pastor Ralph Strack, als er bei der Begrüßung des zweiten Treffens „Segen und Suppe“ in den prall gefüllten Gemeindesaal schaute. Waren schon bei ersten Treffen dieser Art 80 Menschen gekommen, wollten diesmal über 120 Interessierte dabei sein, um Gottesdienst an Tischen zu feiern und anschließend die leckeren Suppen zu genießen. Die hatte wieder Ulf Schliebaum, der Gastwirt vom Biergarten des Bockenemer Stadtbads, zubereitet. Das Programm „Segen und Suppe“ gehört zur bundesweiten Kampagne „WärmeWinter“, mit der die Evangelische Kirche und das Diakonische Werk gegen soziale Kälte aktiv werden. Dazu gehören Gemeinschaft stiftendete Aktionen wie „Segen und Suppe“ genau so, wie Werbung für die vielen kirchlichen Angebote zur sozialen Beratung. Über die lokalen Beratungsmöglichkeiten berichtete die Leiterin des lokalen Diakonischen Werkes im Interview mit Claus-Ulrich Heinke. Sie erzählte, dass durch Pandemie, Inflation und weitere Krisen nun auch Menschen um Beratung bitten, die früher keine Notwendigkeit dazu sahen. „Es geht immer mehr um die Frage nach dem Auskommen mit dem Einkommen,“ sagte die engagierte Sozialarbeiterin. Speziell zu dieser bedrängenden Problematik wird in Bockenem gerade ein neues Beratungskonzept entwickelt. Die Diakoniefrau wies aber auch auf die vielfältigen anderen Möglichkeiten hin, sich beraten und helfen zu lassen. „Wir vermitteln Mütter-, Väter- oder auch Familienkuren und können dabei auch finanzielle Hilfe leisten. Schuldnerberatung, Schwangerenberatung, Erziehungsberatung und Beratung für Geflüchtete und Ehrenamtlich gehören zu unseren Angeboten, die man im Beratungszentrum in der Bürgermeister-Sander-Straße in Bockenem findet.“
Die sozialen Fragen waren das eine an diesem Vormittag. Das andere war die lebendige musikalische Gestaltung. Stefan Imholz am Klavier und der Posaunenchor Ambergau unter der Leitung von Dr. Danielle deJong-Bolm begleiteten schwungvoll die Lieder. Und zum erstenmal erschien die neu gegründete Kantorei Ambergau unter ihrem Leiter Johannes Höing in der Öffentlichkeit und gab eine musikalisch vielversprechende Visitenkarte ab. „Segen & Suppe“ ist eine gemeinsame Aktion der drei Ambergau-Gemeinden St. Pankratius Bockenem, Trinitatis Ambergau und Johannis Königsdahlum. So gestalteten neben Pastor Strack auch Pastor Meyer-Lochmann und Pastorin Brühl den Gottesdienst. Sie freuten sich auch über die vielen Kinder, die zum gleichzeitíg laufenden Kindergottesdienst gekommen waren.
„Das war ein wunderbarer Vormittag. Mehr davon,“ äußerte am Schluss ein Besucher.