Liebe Leserinnen und Leser, während ich dies schreibe, ist eigentlich Hochsommer. Aber davon merkt man nicht viel. Die Welt ist „grau in grau“, es regnet mal mehr, mal weniger. Natürlich: Die Erde braucht den Regen dringend. Und eigentlich wäre er auch gut für die Landwirte – wenn nicht noch reifes Getreide auf den Feldern stehen würde…Die Kinder hätten gern Sonne, um in die Badeanstalt zu gehen. Aber Ältere sind womöglich ganz froh über die niedrigen Temperaturen, weil sie die Hitze nicht so gut vertragen… So ist das mit dem Segen des Himmels. Er kommt oft im Wortsinn un-verhofft über uns. Und wir müssen dann sehen, wie wir damit umgehen…Wir leben ja heute in der irrigen Vorstellung, wir Menschen wären beinahe allmächtig, hätten alles „in der Hand“, haben uns „die Erde Untertan gemacht“. Das ist vielleicht eine Selbstüberschätzung! In Wirklichkeit brauchen wir „Himmel und Erde“, um überhaupt leben zu können. Bis heute gibt es keine Möglichkeit, etwa in einem Raumschiff ein Lebenserhaltungssystem einzubauen, das ohne Eingriffe länger als bestenfalls einige Wochen sicher funktioniert. „Himmel und Erde“ hingegen kommen ohne uns Menschen womöglich besser zurecht… Ich denke, es wäre an der Zeit, eine neue Bescheidenheit einzuüben, die Kunst, „sich zu bescheiden“ mit dem, was an Segen gegeben wird. Da gibt es das alte und heute unbeliebte Wort „Demut“. Wir sind weder allmächtig noch allwissend. Unsere Lebenswelt ist ebenso begrenzt wie unsere Lebenszeit. So hat es Gott für uns eingerichtet, und ich glaube: So ist es gut! Auch aus dem Regen grüßt Sie herzlich Ihr Pastor Ralph Thomas Strack
